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#twankenhaus4change

#GesundeDigitalisierung – die Perspektive des Twankenhaus e.V.

17. April 2021

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird durch das Bundesministerium für Gesundheit explizit gewünscht und mit einer Vielzahl von Gesetzen gefördert und beschleunigt. Diese Zielsetzung greift auch die Bedürfnisse zahlreicher Bürger:innen auf, von denen viele einen Entwicklungsbedarf in Fragen der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen sehen.
Da dieser Digitalisierungsprozess primär nicht aus dem Gesundheitswesen selbst kommt, ist es umso wichtiger, dass Angehörige von Gesundheitsberufen und Patient:innen diesen Prozess intensiv kritisch und konstruktiv begleiten, um dafür Sorge zu tragen, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens im besten Sinne für Patient:innen und Behandler:innen gelingt.
Das Twankenhaus hat unter #GesundeDigitalisierung im Rahmen einer Themenwoche im Februar 2020 Thesen, Ideen und Anregungen gesammelt, um einen konstruktiven Beitrag zu diesem Prozess zu leisten.

Sehen Sie in der Anlage unser Positionspapier #GesundeDigitalisierung 2021

Wir sind das Twankenhaus

19. April 2019

Wir sind das Twankenhaus.

Wir sind ein „next generation thinktank“ im Gesundheitswesen.

Wir sind die Gesundheitsdienstler:innen von heute, die ein System von gestern zu einer Medizin von morgen verändern wollen. Überparteilich und neutral.

Wir sind ca. 80 Mitglieder des Gesundheitswesens und haben Vertreter:innen aller Professionen in unseren Reihen:
Pflegefachpersonen, Ärzt:innen, Student:innen, Menschen aus dem Rettungsdienst, Patientenvertreter:innen, Physiotherapeut:innen.
Kennen- und lieben gelernt haben wir uns im Herbst 2018 auf Twitter und beschlossen, uns zu treffen. Das Treffen fand im Februar statt.

Seitdem ist viel passiert: Das Twankenhaus ist jetzt ein eingetragener Verein, es war in Zeitungen (SGP Report; Die Zeit) und in Online-Artikeln (Krautreporter.de, Jetzt.de).

Das Ziel unseres Thinktanks ist, auf die derzeitigen Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen. Denn das Arbeiten in diesem System gefährdet Patientenleben und zerstört die Gesundheit der Mitarbeiter:innen. Wir alle in unseren Berufen lieben unseren Job und brauchen keinen roten Teppich. Aber menschenwürdiges Arbeiten und Zeit für unsere Patient:innen brauchen wir alle.

Wie wir arbeiten und was uns auszeichnet

Das Twankenhaus zeichnet sich durch einen unkonventionellen Arbeitsstil aus, der basisdemokratisch funktioniert und die Mitsprache aller seiner Mitglieder zulässt. Regelmäßiger, intensiver Diskurs auf multiplen Kanälen, Telefonkonferenzen, persönliche Treffen – das Twankenhaus nutzt vielfältige Kommunikationswege, um alle Agierenden einbinden zu können.

Regelmäßige Themenwochen auf Twitter binden Nicht-Mitglieder ein und wünschen und fordern aktive Mitsprache, damit die Perspektive aller Betroffenen eingebunden wird.

Blogbeiträge von Externen und Internen auf der Homepage ergänzen die kurzen Twitter-Botschaften. Und aus all den Meinungen und Eindrücken wird ein Positionspapier entworfen, in dem Stellung genommen wird zu der aktuellen Stimmungslage und den Verbesserungs- und Lösungsvorschlägen.

Das Twankenhaus arbeitet frei von Profitdenken, denn keines der Mitglieder verdient etwas an seiner Arbeit im Twankenhaus. Alle Mitglieder stehen mitten im Berufsleben und können entweder im Schutz der Anonymität oder frei mit ihrem Klarnamen ihre Gedanken äußern – denn nur so schafft man ein Abbild der gesamten Situation.

Das Twankenhaus als Thinktank ist frei von Konkurrenzdenken, da alle Mitglieder entsprechend ihrer stärksten Kompetenz eingesetzt werden. Manche kümmern sich um die Technik, manche um das Schreiben, manche bedienen die sozialen Medien und manche agieren im Hintergrund als Organisatoren.

Die Arbeit des Twankenhaus basiert auf drei Säulen:

  1. Der Diskurs über Missstände und drängende Veränderungen im Gesundheitswesen
  2. Die Erarbeitung von Positionspapieren und Handlungsempfehlungen
  3. Die praktische Umsetzung der Ziele in Form von Arbeitsgruppen

Neben der theoretischen Säule über Positionspapiere und die Homepage gibt es multiple Arbeitsgruppen, die ganz konkrete Themen bearbeiten: Gesundheitsbildung in der Bevölkerung, Rettungsdienst und Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die Kernthemen der Arbeitsgruppen.

Was wir uns wünschen

Kurz gesagt: Wir wünschen uns mehr Zeit. Zeit für die Patient:innen und für unsere Familien durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wünschen uns bessere Arbeitsbedingungen, eine fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildung. Wir wollen den Beruf, den wir lieben, wieder gerne ausüben.

Und dafür benötigen wir weiterhin Input von Internen und von Externen. Von Patient:innen, von Pflegefachpersonen, Ärzt:innen, Therapeut:innen, Sanitäter:innen und Fachfremden.

Das Twankenhaus ist bereits jetzt ein Abbild eines Krankenhauses, wie es in Zukunft funktionieren könnte.

Schwesterfraudoktor für das Twankenhaus

Von der Kritik über das Ideal zur Realität

21. September 2020

Wohl kaum jemand käme auf den Gedanken, in der Kommerzialisierung des Gesundheitswesens etwas Gutes zu sehen. Aber nichtsdestotrotz reagieren viele auf die gegenwärtige Finanzierung und Ausgestaltung eines entscheidenden Teils unserer Daseinsvorsorge mit einem achselzuckelnden Verweis auf die Alternativlosigkeit der Fallpauschalen – wer keine Lösung hat, möge sich doch auch mit Kritik zurückhalten. Manch einer glaubt vielleicht sogar daran, dass der Wettbewerb unter den Krankenhäusern die Qualität steigere. Was zynisch ist, wird doch primär nicht gute Qualität vergütet.
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Ich hab doch keine Zeit…

18. September 2020

Häufig höre ich von Patienten auf die Frage nach regelmäßigen sportlichen Aktivitäten, dass neben Alltag und Beruf keine Zeit für die eigene Gesundheit bleibt. Wir im Gesundheitswesen sehen diese Menschen dann erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist bzw. Krankheitssymptome auftreten. Schmerzen korrelieren laut Studien häufig mit vermehrtem Stress und Depression. Nachzulesen bei z.B. Wippert&Wiebking 2016.

Aber warum nehmen sich die Menschen keine Zeit für sich selbst? Weiterlesen…

Der Oma ihre neue Hüfte

18. September 2020

Es ist Freitagabend 23:30h die ZNA ist voll, Patienten reichen sich die Klinke in die Hand. Gestresste Ärzte in Weiterbildung versuchen im Trubel selber nicht unterzugehen.

Die Wagenhalle ist voll mit KTW, der letzte bringt die klassische Schenkelhalsfraktur nach Stolpersturz über Teppichkante in häuslicher Umgebung.

Die Dame ächzt unter Schmerzen, der Blick auf das fehlrotierte verkürzte linke Bein offenbart die Blickdiagnose. Es ist 23:50h die Dame ist zwischenzeitlich geröntgt, das EKG und die Blutentnahme laufen.
Frau Müller ist schockiert, sie braucht eine „neue Hüfte“ und bittet darum, die Tochter anzurufen. Auch diese ist schockiert, verspricht aber die Medikamentenliste mitzubringen und auch die altersschwache Katze der Mutter zu füttern und zum Aufklärungsgespräch vorbeizukommen.

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Thesenpapier des Twankenhaus e.V. zur zunehmenden Kommerzialisierung und fehlgeleiteten Ökonomisierung des Gesundheitswesens

18. September 2020

Das Twankenhaus hat sich seit seiner Gründung zum Ziel gesetzt, die Missstände im Gesundheitswesen zu benennen und Lösungsansätze aufzuzeigen. Wir meinen: Von der Maßgabe einer menschlichen Medizin für Patient:innen und Gesundheitsberufe müssen sich Politik, Akteur:innen und Arbeitgeber:innen bei der Gestaltung des Gesundheitssystems leiten lassen.

Die zunehmende Kommerzialisierung und fehlgeleitete Ökonomisierung des Gesundheitswesens stehen diesem Leitgedanken nahezu konträr entgegen.

In der Themenwoche #WunschUndWirklichkeit im Mai 2019 haben die Auswirkungen der Kommerzialisierung auf den medizinischen Arbeitsalltag einen großen Teil der Debatte gestaltet. Die Analysen dazu sind auch in unserem im Oktober 2019 veröffentlichten Positionspapier zu finden. Wir haben uns auch mit unserer Mainzer Erklärung im September 2019 gegen die fehlgeleitete Ökonomisierung in allen Sektoren gestellt und das Twankenhaus hat im Oktober 2019 den Appell „Mensch vor Profit“ unterstützt.

Nun werden wir in einer Themenwoche noch intensiver zur Kommerzialisierung der Gesundheit und was dies mit Patient:innen wie Angehörigen der Gesundheitsberufe macht, diskutieren und arbeiten. Zum Auftakt dieses Diskurses haben wir einige grundlegende Thesen, die unsere Haltung bislang geprägt haben, formuliert. Weiterlesen…

Unsere Klinik geht „on the line*“ – oder: #KränklicheDigitalisierung im Krankenhaus

17. Februar 2020

Vor ein paar Jahren wurde uns angekündigt, die digitale Patientenakte sollte kommen. Start wäre die Intensivstation mit einem eigenen System.

Zu meiner Ausbildungszeit auf Intensiv (2012) gab es noch riesige (DIN A3 oder DIN A2?) Kurvenblätter mit mehreren Seiten pro Tag, in die alle Werte, Ereignisse, Medikamente, Perfusoren etc. eingetragen wurden und wenn man Nachtdienst hatte, musste man die für jeden Patienten für den nächsten Tag vorschreiben, sprich die Medikamente etc. fehlerfrei übertragen.

Hierzu ist vielleicht noch erwähnenswert, dass in derselben Stadt an der Uniklinik bereits seit bestimmt 10 Jahren ein gut funktionierendes digitales System auf einzelnen (!) Intensivstationen in einem (!) Haus existierten.

Nun war es also am Stadtrand so weit. Weiterlesen…

Warum brauchen wir eine elektronische Patientenakte?

17. Februar 2020

Anamnesen sind schwierig

„Blutdruck? Hab ich nicht! – „Und wozu die Blutdrucktabletten?“ – „Damit habe ich ja keinen hohen Blutdruck mehr.“ oder „Welche Tabletten nehmen Sie?“ – „Die kleinen weißen.“

Das Phänomen, dass Patienten nicht ausreichend über ihre Erkrankungen und Medikamente Bescheid wissen, begegnet uns immer wieder. Manchmal ist es nicht schlimm, es kann aber auch zu einer Patientengefährdung führen. Vergessene oder falsch angeordnete Medikamente, übersehene Allergien, Wechselwirkungen, Kontraindikationen – die Liste ließe sich weiter fortsetzen. In jedem Fall aber kostet es Zeit, diese Daten zusammenzutragen. Zeit, die wir im (prä-)klinischen Alltag eigentlich nicht haben. Weiterlesen…

#Digitalisierung – im Wandel der Zeiten

16. Februar 2020

In meiner bisherigen Tätigkeit war ich verschiedenen Graden der Digitalisierung im Gesundheitssystem ausgesetzt:

Vom Krankenschein-Checkheft in der Kindheit bis zur ersten Power-Point-Vorlesung im Hörsaal, welche eben gerade die getippten und schief gerahmten Dias abgelöst hatte, war es ein stetiger überschaubarer und scheinbar gleichtaktiger Prozess gewesen.

Doch dann ging es zunehmend schneller. Plötzlich schrieb ich meine Dissertation auf einem Notebook und die Literaturrecherche wurde via Endnote eingefügt. Es zählten dabei nur pubmed gelistete Papers, welche einen gewissen Impact factor haben sollten (Damals, mein Junge, waren wir noch mit einem Lochstreifen in der Bibliothek!) Weiterlesen…

Digitalisierung – lasst uns dabei sein!

16. Februar 2020

Der neue Stein der Weisen des Gesundheitswesens

Mit der Digitalisierung soll alles einfacher werden. Weniger Papier, bessere Kommunikation untereinander, Entbürokratisierung und der Einsatz neuer Behandlungsmethoden!

Lasst uns Heilmittelerbringer dabei sein!

Ja, auch wir Physios, Ergos, Logopäden, Podologen und Diätassistenten wollen dabei sein!
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