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#GesundeDigitalisierung

#GesundeDigitalisierung – die Perspektive des Twankenhaus e.V.

17. April 2021

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird durch das Bundesministerium für Gesundheit explizit gewünscht und mit einer Vielzahl von Gesetzen gefördert und beschleunigt. Diese Zielsetzung greift auch die Bedürfnisse zahlreicher Bürger:innen auf, von denen viele einen Entwicklungsbedarf in Fragen der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen sehen.
Da dieser Digitalisierungsprozess primär nicht aus dem Gesundheitswesen selbst kommt, ist es umso wichtiger, dass Angehörige von Gesundheitsberufen und Patient:innen diesen Prozess intensiv kritisch und konstruktiv begleiten, um dafür Sorge zu tragen, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens im besten Sinne für Patient:innen und Behandler:innen gelingt.
Das Twankenhaus hat unter #GesundeDigitalisierung im Rahmen einer Themenwoche im Februar 2020 Thesen, Ideen und Anregungen gesammelt, um einen konstruktiven Beitrag zu diesem Prozess zu leisten.

Sehen Sie in der Anlage unser Positionspapier #GesundeDigitalisierung 2021

Wie umgehen mit der Datenflut?

20. Februar 2020

Wer kann sich noch daran erinnern, wie es war, als man in seine Kamera einen Film eingelegt hat, um dann zu überlegen, was man fotografieren möchte? Abwägen, ob dieses oder jenes Motiv? Weil man doch auf die Klassenfahrt nur zwei Filme mitgenommen hatte.

Dann hat man sich riesig auf die entwickelten Filme gefreut und gespannt geschaut, welche Fotos auch etwas geworden sind. Die guten Bilder wurden dann in ein Album geklebt oder Abzüge für die Freund*innen gemacht.

Heute macht man ein Foto mit dem Handy. Wenn es nicht perfekt ist, dann macht man einfach noch eins. Manchmal macht man auch direkt „zur Sicherheit“ viele Bilder, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass auch gelungene dabei sind.

Löschen will man die nicht so Guten später. Wenn man mal Zeit hat. Weiterlesen…

Der Fluch der Digitalisierung oder die Rettung durch Apple

19. Februar 2020

Während der letzten zwei Stunden eines 24-Stunden-Dienstes liegt man normalerweise noch im Bett, manchmal, wenn die Nacht ungemütlich war, liegt man auch wieder im Bett. Umso schwerer kommt man hoch, wenn der Melder geht und damit einen neuen Notfalleinsatz signalisiert. So war es also um kurz vor sechs Uhr am Morgen und weil ich meine Augen um diese Zeit noch nicht richtig scharf stellen kann, lese ich erst nach dem Anziehen, was uns erwarten könnte. Denn nach vielen Jahren im Rettungsdienst ist klar, dass die gemeldeten Stichworte zum Einsatz häufig nur grobe Schätzungen sind.

Jedenfalls lautete der Alarmierungstext auf einen vermeintlichen Schlaganfall, nicht ungewöhnlich und nicht spektakulär für uns, natürlich aus Patientensicht ein bedrohliches Geschehen. Der Notfallort war nur wenige Minuten entfernt und auf dem Weg dorthin informierte uns die Leitstelle, dass die Patientin alleine zu Hause ist, aber noch die Balkontür für uns geöffnet hat. Das ist eine wichtige Information, da wir sonst wertvolle Minuten verschwenden, um nach einem geeigneten Zugang zur Wohnung bzw. zum Haus suchen müssen. Weiterlesen…

Sektorenübergreifende Kommunikation am Beispiel des Rettungswesens

18. Februar 2020

In kaum einem anderen medizinischen Bereich ist sektorenübergreifende Kommunikation wichtiger als im Notarztdienst. Man trifft auf Patienten, die man nicht kennt aber die in der Regel schwer krank sind. Für eine optimale Behandlung ist es essentiell, möglichst schnell an relevante Gesundheitsinformationen wie Vorerkrankungen, Allergien oder Medikamentenpläne zu kommen. Wenn man Glück hat, können Angehörige oder der Patient selbst Auskunft geben, doch gerade bei älteren Patienten ist dies häufig nicht der Fall. Weiterlesen…

Unsere Klinik geht „on the line*“ – oder: #KränklicheDigitalisierung im Krankenhaus

17. Februar 2020

Vor ein paar Jahren wurde uns angekündigt, die digitale Patientenakte sollte kommen. Start wäre die Intensivstation mit einem eigenen System.

Zu meiner Ausbildungszeit auf Intensiv (2012) gab es noch riesige (DIN A3 oder DIN A2?) Kurvenblätter mit mehreren Seiten pro Tag, in die alle Werte, Ereignisse, Medikamente, Perfusoren etc. eingetragen wurden und wenn man Nachtdienst hatte, musste man die für jeden Patienten für den nächsten Tag vorschreiben, sprich die Medikamente etc. fehlerfrei übertragen.

Hierzu ist vielleicht noch erwähnenswert, dass in derselben Stadt an der Uniklinik bereits seit bestimmt 10 Jahren ein gut funktionierendes digitales System auf einzelnen (!) Intensivstationen in einem (!) Haus existierten.

Nun war es also am Stadtrand so weit. Weiterlesen…

Warum brauchen wir eine elektronische Patientenakte?

17. Februar 2020

Anamnesen sind schwierig

„Blutdruck? Hab ich nicht! – „Und wozu die Blutdrucktabletten?“ – „Damit habe ich ja keinen hohen Blutdruck mehr.“ oder „Welche Tabletten nehmen Sie?“ – „Die kleinen weißen.“

Das Phänomen, dass Patienten nicht ausreichend über ihre Erkrankungen und Medikamente Bescheid wissen, begegnet uns immer wieder. Manchmal ist es nicht schlimm, es kann aber auch zu einer Patientengefährdung führen. Vergessene oder falsch angeordnete Medikamente, übersehene Allergien, Wechselwirkungen, Kontraindikationen – die Liste ließe sich weiter fortsetzen. In jedem Fall aber kostet es Zeit, diese Daten zusammenzutragen. Zeit, die wir im (prä-)klinischen Alltag eigentlich nicht haben. Weiterlesen…

#Digitalisierung – im Wandel der Zeiten

16. Februar 2020

In meiner bisherigen Tätigkeit war ich verschiedenen Graden der Digitalisierung im Gesundheitssystem ausgesetzt:

Vom Krankenschein-Checkheft in der Kindheit bis zur ersten Power-Point-Vorlesung im Hörsaal, welche eben gerade die getippten und schief gerahmten Dias abgelöst hatte, war es ein stetiger überschaubarer und scheinbar gleichtaktiger Prozess gewesen.

Doch dann ging es zunehmend schneller. Plötzlich schrieb ich meine Dissertation auf einem Notebook und die Literaturrecherche wurde via Endnote eingefügt. Es zählten dabei nur pubmed gelistete Papers, welche einen gewissen Impact factor haben sollten (Damals, mein Junge, waren wir noch mit einem Lochstreifen in der Bibliothek!) Weiterlesen…